Andy Baumgartner auf dem langen Weg zurück
Jeder verdrängt und ignoriert, doch unser Sport ist nicht nur hochgradig intensiv beglückend, sondern auch gefährlich. Erwischen kann es jeden, ob Rennfahrer oder Endurowanderer, ob perfekt vorbereitet oder chronisch im Trainingsrückstand.
Vor einem Monat verunfallte unser Motocross-Trainer Andy Baumgartner am Motocross in Broc schwer. Auf einem Sprung kam er derart in Vorlage, dass er bei der Landung Kopf voran aufschlug und bewusstlos liegen blieb. Per Helikopter wurde er ins Inselspital Bern geflogen, wo er mehrere Tage im Koma lag und künstlich beatmet wurde.
Als er wieder aufwachte, war seine rechte Hand gelähmt und er konnte nicht sprechen; eine Folge der schweren Hirnprellung vom harten Aufschlag, bei dem der Helm zu Bruch ging. Nach einer Woche auf der Intensivstation konnte der Romanshorner ins Kantonsspital St. Gallen verlegt werden.
Nun ist Andy in der Rehaklinik in Valens, wo er sich auf den langen Weg gemacht hat zurück in sein früheres Leben. «Ich muss weiterkämpfen, jetzt halt nicht auf der Piste», sagt Andy. Die Funktion der rechten Hand ist fast vollständig zurückgekehrt, sprechen kann er schon fast in normaler Geschwindigkeit. Doch er hat noch einen weiten Weg vor sich. «Ich sehe alles, als ob ich eine Crossbrille mit zehn Abreissfolien vor den Augen hätte. Ich kann keine Distanzen einschätzen, um zum Beispiel einen Ball aufzufangen, der mir zugeworfen wird.»

Die weitere Heilung dürfte nicht linear verlaufen, es gibt Erfolgserlebnisse und Rückschläge, von denen Andy bereits einige einstecken musste. Das Trainingsprogramm in der Rehaklinik in Valens ist intensiv, und Andy zieht da mit der Zähigkeit und dem Willen des Spitzensportlers voll mit.
Trotz aller Widrigkeiten wird im Gespräch mit dem Schweizer Motocross-Meister von 2017 klar: Er wird wieder Motocross fahren. Das ist nach unserer Einschätzung sicherer als das Amen in der Kirche. Ob er wieder auf hoher sportlicher Ebene Rennen fahren wird, ob er als reiner Genussfahrer seinen geliebten Sport ausüben wird, das ist derzeit nicht abschätzbar, aber er wird wieder im Sattel sitzen und in den Rasten stehen, das ist in Granit gemeisselt!
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Interview mit Hubert Zeller, OK-Prasident des Enduro du Jura in Bure
Seit wann fährst du Enduro und was bist du für Kategorien gefahren?
Ich fahre Offroad-Maschinen seit ich 13 Jahre alt bin und mittlerweile schon seit 30 Jahren Meisterschaften. Zuerst als Motocross-Junior, da waren wir damals 70 Fahrer am Startgatter. Mit 25 Jahren wechselte ich zum Enduro. Zuerst zwei Jahre bei den Nationalen und nach dem Vize-Meistertitel folgte der Aufstieg in die Inter Kategorie. In dieser Kategorie bin ich 10 Jahre gefahren und habe an diversen Europameisterschaftsrennen und Six Days teilgenommen. Mit 40 wechselte ich in die Kategorie Senior. Eine tolle Kategorie mit guten Fahrern und super Stimmung.
Wie kam es dazu, dass ihr wieder ein Endurorennen in der Schweiz durchführen könnt?
Mit Celso Gorrara (Paris-Dakar Pilot und Enduro-Urgestein) habe ich 2006 an einem ganz späten Abend davon geträumt, ein Enduro in der Schweiz zu organisieren. Das war der Startschuss. Wir haben ein OK gegründet, der Motoclub Jurassien hat seine Unterstützung zugesagt. 2009 fand das erste Enduro du Jura statt. Mir war nach dieser ersten Durchführung klar, dass es eine fortsetzung geben muss, ich war begeistert, dass ich etwas für meinen Sport leisten konnte.
Wie ging es weiter?
Das schöne am Enduro du Jura ist, dass keine Routine aufkam. Varianten mit Sonderprüfungen ausserhalb des Waffenplatzes in Frankreich oder bei Schweizer Nachbargemeinden haben wir veranstaltet. Der admionistrative und logistische Aufwand wie auch die Kosten multiplizieren sich dann aber.
Wie wichtig ist dir persönlich ein Rennen in der Schweiz?
Für mich geht immer wieder ein Traum in Erfüllung, wenn ich dieses Rennen organisieren darf. Im meiner Jugend besuchte ich die Motocross in Ederswiller und Roggenburg und war beeindruckt vom Fahrerlager, der Stimmung und den Fahrern. So etwas wollte ich auch für den Endurosport in der Schweiz. Mit einem Enduro-Rennen in der Schweiz können wir Junge und Amateurfahrer für den Endurosport begeistern. Enduro ist vielseitig, man ist viele Stunden auf dem Motorrad und am Abend im Festzelt bei guter Musik ist die Stimmung toll. Ein Super-Erlebnis.
Vor vier Jahren sind wir am Enduro du Jura eine Teilstrecke auf französischem Boden gefahren. Ist dies für die Organisation komplizierter?
Die Teilstrecke in Frankreich bedingt ein doppeltes Bewilligungsverfahren in Frankreich und der Schweiz, sowie die doppelte medizinische Notfallversorgung. Das führt zu Mehraufwand und Mehrkosten. Ich schliesse aber nicht aus, dass wir in Zukunft wieder Sonderprüfung(en) in Frankreich haben werden.
Ist es Im Vergleich zu Frankreich schwieriger, in der Schweiz ein Enduro zu organisieren?
Aus meiner Sicht ist die Komplexität etwa ähnlich. Es gibt auch in Frankreich sehr viele Instanzen zu durchlaufeb und Dokumentationen zu erstellen. Die Umweltschutz-Rahmenbedingungen sind nicht einfacher.
Sind andere Orte als Bure denkbar? Ist ein zweites Rennen in der Schweiz möglich?
Der Endurosport entwickelt sich. Die traditionellen Rennen mit Runden 80 bis 100 km Offroad werden seltener. Ich bin überzeugt, dass Enduro-Sprintkonzepte an verschiedenen Standorten auch in der Schweiz Platz hätten. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass sich der Endurosport auf Extrem- und Indoor-Rennen für Top-Fahrer beschränken wird.
Es wird für Veranstalter immer schwieriger, genügend Helfer zu finden. Wie ist das beim Enduro du Jura?
Alle Sportclubs haben Schwierigkeiten, Helfer zu finden. Die Gesellschaft will vor allem konsumieren. Früher war man im Club, um in guter Gesellschaft etwas zu erleben. Heute will jeder alles machen können, für sich allein.
Am Enduro du Jura können Hobbyfahrer auch ohne Lizenz in separaten Kategorien starten. Wie ist da die Nachfrage?
Die Amateurkategorie ist genial. Wir haben mehr Hobbyfahrer als Lizenzierte. Ohne die Amateur-Kategorien kann sich das Enduro du Jura nicht finanzieren. Wir limitieren die Anzahl Fahrer pro Tag auf maximal 200, damit es keinen Stau gibt und nicht zu viel Staub in den Sonderprüfungen entsteht. Wir haben also insgesamt 400 Fahrer, auf zwei Tagen verteilt.
Ihr habt auch eine Elektro-Kategorie. Wie war die Resonanz?
Wir haben Werbung für diese Kategorie gemacht im Internet und auf Facebook. Es gab keine Anmeldung! Ich denke, dass der Markt noch nicht bereit ist für diese Maschinen.
Interview: Christoph Berger
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Enduro du Jura: Grösstes Offroad-Motorradrennen der Schweiz
Im Rest der Schweiz können Motorsportler nur davon träumen, im Kanton Jura war dieser Traum am Wochenende vom 10./11. August Realität: Zwei Läufe zur Schweizer Enduro-Meisterschaft fanden in der Schweiz statt, auf dem Waffenplatz von Bure.
In seiner Ansprache nach dem Rennen vom Samstag bekannte sich Martial Courtet, als CVP-Regierungsrat des Kantons Jura für Bildung und Kultur zuständig, klar zum Motorsport: «Die Situation bei uns im Jura ist speziell, wir haben mit dem Waffenplatz Bure ein Terrain, das Motorsport-Veranstaltungen ermöglicht. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten.»
Noch zwei Eintages-Veranstaltungen sind nach den Rennen von Bure ausstehend, wobei alle sieben anderen Rennen zur Schweizer Enduro-Meisterschaft in Frankreich stattfinden. Die beiden Wertungstage im Jura sind sicher mit den Rennen in Frankreich nicht vergleichbar: Die Runde ist kürzer, die zu fahrende Tagesdistanz ebenfalls. Obwohl es in der Nacht auf Samstag geregnet hatte und auch beim Start am Samstagmorgen noch Regen fiel, waren auf der Strecke und auch auf den beiden Sonderprüfungen keine besonderen Geländeschwierigkeiten zu meistern. 26 km war eine Runde lang, da ist es bei insgesamt rund 180 Fahrern gegeben, dass die Sollzeit für die Strecke grosszügig ausfallen muss. Die Entscheidung um Siege und Plätze fiel darum in allen Kategorien auf den beiden Sonderprüfungen.
Der Motoclub Mandeure (aus Frankreich) und das Gelände Team Schweiz hatten in der Nähe des Fahrerlagers je eine Sonderprüfung aufgebaut, die beide einer Schweizer Meisterschaft würdig waren. Zwar ohne heftige Geländehindernisse auch diese, doch wer hier schnell sein wollte, musste auf dem rutschig-steinigen Juraboden das Risiko gekonnt dosieren.
Die schnellsten Schweizer Fahrer blieben am Enduro du Jura nicht unter sich: Der WM-erfahrene Franzose Jérémie Tarroux (Sherco) liegt derzeit an der Spitze der französischen Meisterschaft, der Italiener Andrea Verona (TM ) steht bereits als Juniorenweltmeister fest, und mit Theo Epinasse (F, Sherco) war auch der Junioren-Vizeweltmeister am Start, dazu war mit Enrico Zilli (I, Husqvarna) ein weiterer Gastfahrer aus der Junioren-WM dabei. Diese Gastfahrer starteten allesamt nur für eine Spesenentschädigung, aber ohne Fahrergagen.

«Die sind sicher schneller als ich, es dürfte schwierig werden, diese Gastfahrer zu schlagen», gab sich der achtfache Schweizer Meister Jonathan Rossé eher pessimistisch. Doch am Samstag musste sich Rossé (Yamaha) nur von Tarroux schlagen lassen – nach 14 Sonderprüfungen mit einer addierten Gesamtzeit von mehr als einer Stunde um eine Minute 19 Sekunden. Am zweiten Tag wurde Rossé vierter, jedoch hinter drei ausländischen Gastfahrern, deren Platzierungen nicht zur Schweizer Meisterschaft zählen. Damit ist Rossé nach sieben von neun Wertungstagen mit dem Punktemaximum auf dem Weg zu seinem neunten Schweizer Meistertitel in der schnellsten Kategorie, gefolgt von Christophe Robert (Husqvarna) und dem Vorjahresmeister der Inter Junioren, Kelien Michaud (KTM).
Bei den Inter Junioren, den schnellsten Nachwuchsfahrern, ist Luc Hunziker (KTM) nach seinem Doppelsieg im Jura klar auf Titelkurs. Er fuhr zuvor Supermoto und wechselte erst auf diese Saison zum Enduro, «weil man hier richtig zum Töff fahren kommt.»
In den Kategorien National Junioren und National Open kamen mit Dominic Blättler und Ueli Ackermann (beide Husqvarna) zwei weitere Tabellenleader mit Punktemaximum nach Bure. Blättler gewann auch auf dem Waffenplatz an beiden Tagen, während bei den Nationalen am Samstag Sandro Kölliker (Beta) seinen ersten Saisonsieg feiern konnte. Es war das knappste Resultat des Wochenendes. Um zwei Sekunden hatte er Ackermann nach gut 50 Minuten Sonderprüfungszeit geschlagen, am Sonntag eroberte sich Ackermann mit fünf Sekunden Vorsprung auf Kölliker den Sieg zurück. Unser Instruktor Christoph Berger (KTM) belegte die Plätze 22 und 20 und berichtete nebenher aktuell für Moto Sport Schweiz.


Bei den Senioren (die schnelleren der schnellen Altherren) hatte Titelverteidiger und SM-Leader Hubert Zeller (KTM) am Rennwochenende von Bure als OK-Präsident etliche Zusatzaufgaben zu meistern. Zwar erreichte er trotzdem die Plätze zwei und drei, doch einer war schneller: Robert Kamber (Honda) übernahm mit einem Doppelsieg die Tabellenführung mit zwei Punkten Differenz.

Bei den Veteranen hatte André Brunner alle Läufe gewonnen, Celso Gorrara war jedes Mal zweiter geworden. Am Samstag holte sich Gorrara seinen ersten Saisonsieg, am Sonntag stand Brunner wieder ganz oben auf dem Podest.
Wenig Anklang findet der Endurosport bei den Ladies: In Bure standen Delphine Riat (Sherco) und Jacqueline von Siebenthal (KTM) auf dem Podest des Womens Cup, der dritte Podestplatz blieb mangels Teilnehmerinnen leer. Noch desaströser der Vintage-Cup: Niemand am Start.
Wie erstmals vor zwei Jahren waren auch dieses Jahr mehrere Klassen für Amateurfahrer ohne Lizenz ausgeschrieben, und mit der Klassenwahl konnte die zu bewältigende Rundenzahl gewählt werden, wobei den Amateur-Experten nur eine Runde weniger zugetraut wurde als den Interfahrern. In diesen Klassen war eine Strassenzulassung des Motorrads nicht erforderlich. Am Samstag waren 91 Amateure am Start, am Sonntag deren 69, was die Einnahmen des Veranstalters aus den Startgeldern glatt verdoppelte und das Enduro du Jura zur grössten Schweizer Veranstaltung für Offroad-Motorräder machte.

Luca Hofstetter, Sohn unserer Köchin und Administratorin Sandra Hugi, gewann bei seinem ersten Renneinsatz im Endurosport gleich bei dem Amateur-Junioren, während Alttalent Rolf Lüthi sich in der Kategorie Amateur Exoert mit den Plätzen 20 und 18 erfolgreich von der Podestbesteigung drückte.
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Enduro du Jura: Jetzt anmelden!
Nach einem Jahr Pause findet auf dem Waffenplatz von Bure im Kanton Jura wieder ein zweitägiges Enduro statt, das zur Schweizer Meisterschaft zählt. Für Hobbyfahrer interessant: Es gibt insgesamt vier lizenzfreie Hobbyfahrer-Kategorien, an denen man mit einer Enduro oder einer Motocross-Maschine mitmachen kann:
Amateur Junior (16 bis 20 Jahre): 3 Runden
Amateur Open (ab 21 Jahre) 4 Runden
Amateur Expert (ab 21 Jahre) 6 Runden
Amateur Electric (ab 18 Jahre) 3 Runden mit Elektro-Motorrad

Erfahrungsgemäss sollte man sich für die Amateurklassen rechtzeitig anmelden, wenn man keine Absage riskieren will, weil alle Fahrerplätze vergeben sind. Ein richtig hartes Enduro dürfte es nicht werden, das ist in der Schweiz nicht mehr möglich. Vor zwei Jahren mass eine Runde knapp 25 Kilometer, das Terrain des Waffenplatzes war fahrerisch nicht sehr anspruchsvoll. Pro Runde waren zwei Sonderprüfungen ausgesteckt, ohne besondere Geländehindernisse auch diese, aber wegen des staubig-rutschigen Bodens dennoch nicht ohne fahrerische Herausforderung.
Das Nenngeld ist mit 100 Franken für einen und 180 Franken für beide Tage moderat. Alle Infos unter www.endurodujura.ch
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit einer Tageslizenz an etlichen Kategorien der Schweizer Meisterschaft teilzunehmen, unter anderem am Vintage Cup und am Womens Cup.
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Dany Wirz Offroad verlost zwei Offroad-Kurse
Im Rahmen der Schweizer Enduro-Meisterschaft 2019 finden zwei neue Enduro-Cups statt: Women und Vintage. Am Women-Cup kann mit Tages- oder Jahreslizenz gestartet werden. Ebenso können Fahrerinnen mit einer Motocross-Lizenz (mit einem Enduro-Motorrad) am Enduro Women Cup starten. Der Vintage Cup wird an den zwei Fahrtagen am Enduro du Jura (auf dem Waffenplatz von Bière JU) und am Rennen von Saone Gonsans (F) ausgetragen. Starten können Fahrer mit Jahres- oder Tageslizenz mit Motorrädern Jahrgang 1999 oder älter.
(Bild links: Auch Ladies können brillieren abseits asphaltierter Strassen).


Dany Wirz Offroad unterstützt diese beiden neuen Cup-Kategorien. Unter den lizenzierten Damen wird ein Viertageskurs in der Ardèche im Wert von über 700 Franken verlost.
Unter den lizenzierten Vintage-Fahrern wird ein Refresherkurs in Niederbipp im Wert von mehr als 200 Franken verlost. Wer sich noch nicht entschieden hat: Hurtig die Lizenz lösen, um die Gewinnchance an der Verlosung vom 31. März 2019 wahrzunehmen.
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Schweizer Enduro-Meisterschaft: Wie werde ich Rennfahrer?
Kalender Schweizer Enduro-Meisterschaft:
23.-24.03.2019, Val de Lorraine (F)
30.03.2019 Grange sur Vologne (F)
23.06.2019 Chaumont (F)
21.07.2019 Sancey le Grand (F)
10.-11.08.2019 Jura (CH)
25.08.2019 Saône Gonsans (F)
08.09.2019 Mazel (F)
Eine gar nicht so abwegige Möglichkeit, dem Endurosport zu frönen, ist die Schweizer Enduro-Meisterschaft. Diese findet wie schon in den vergangenen Jahren in Frankreich statt. Dazu gibt es im August ein Rennen auf dem Schweizer Waffenplatz in Bure im Jura.
Die Meisterschaft wird in sechs Kategorien ausgefahren. Neueinsteiger in diesem Sport lösen in der Regel eine Lizenz für die Kategorie National Open, wer jünger ist als 25 Jahre steigt bei der Kategorie National Junioren ein. Sport-Einsteiger, die älter sind als 37 Jahre, haben die Wahl zwischen den Kategorien Veteran oder Senior, wobei es bei den Senioren sportlicher zugeht. Für die schnellsten Kategorien, Inter Open und Inter Junior, muss man sich mit entsprechenden Resultaten in einer anderen Kategorie qualifizieren. Neu soll es während der Saison 2019 versuchsweise eine Damenkategorie geben, ebenso wird an den Rennen von Saone und Jura eine Vintage-Kategorie für Motorräder mit Jahrgang 1999 und älter organisiert.
Bei einem Renntag zur Schweizer Meisterschaft sind die Fahrer zwischen fünf und acht Stunden auf dem Motorrad. Man kommt also richtig ausgiebig zum Fahren im Gelände. Auf der Fahrstrecke sind Sollzeiten einzuhalten. Dazu sind mehrere Sonderprüfungen möglichst schnell zu befahren. Im Enduro wird nicht direkt gegen die Konkurrenten gefahren, es ist immer ein Wettrennen gegen die Uhr. Deshalb kann jeder Fahrer selber entscheiden, wie wichtig ihm seine Rangierung ist und wie viel er riskieren will.
Wer an einer Schweizer Motorrad-Meisterschaft teilnehmen will, muss Mitglied des Motorrad-Landesverbandes FMS sein (Einzelmitgliedschaft Fr. 75.-). Die für die Schweizer Meisterschaft benötigte Lizenz kostet pro Saison 400 Franken. Das Startgeld für ein Eintagesrennen kostet 130 Franken, Zweitagesveranstaltungen 220 Franken. Fahrer unter 25 Jahren zahlen ermässigte Tarife. Wer sich eine ganze Saison nicht zutraut und nur mal an einem Rennen starten will, kann eine Tageslizenz lösen (Fr. 90.-, FMS-Mitglieder Fr. 70.-).
Um an einem Enduro-Rennen teilzunehmen, reicht eine aktuelle Sportenduro in gutem Wartungszustand mit neuwertigen Reifen aus. Irgendwelche Tuningmassnahmen sind nicht nötig. Wichtiger ist die Vorbereitung des Fahrers. Dafür empfehlen wir guten Gewissens einen Viertages-Kurs in der Ardèche und ergänzend ein Feierabend-Bierchen mit einem aktiven Fahrer, um all die aufkommenden Detailfragen zu klären. Das Reglement ist auf den ersten Blick etwas kompliziert, doch wenn man den historisch bedingten Sinn dahinter versteht, ist vieles logisch: Es geht darum, als Fahrer allein auf sich gestellt Ausdauer, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit zu beweisen.
Mehr in dieser Präsentation:
https://derarbeitsmarkt.pageflow.io/enduro_faulx#100912
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Enduro-Juniormeister Sandro Allemann
Enduro-Juniormeister Sandro Allemann musste auf diese Saison altershalber in die höchste Interkategorie aufsteigen und sich über Winter einer Hüftoperation unterziehen. Die Operation war schwieriger als vorgesehen, die Saisonvorbereitung suboptimal und mit einem Trainingsrückstand trat unser Enduro-Instruktor Sandro zum ersten Rennen an. Inzwischen hat er sich in der Interklasse etabliert und liegt bei einer noch ausstehenden Veranstaltung auf Platz 3 der Schweizer Meisterschaft. (Bild 1: Sandro Allemann: In der ersten Saison als Spitzenfahrer in der Interkategorie etabliert)

Trainingsfaulheit kann man ihm nicht vorwerfen: Christoph Berger macht auch in Joggingschuhen oder auf dem Velo nicht so schnell schlapp.
Gemäss seiner eigenen Aussage kann man durch häufiges Training fehlendes Talent ausgleichen. Wir haben aber nicht den Eindruck, dass unser Enduro-Instruktor Christoph Berger untalentiert ist. Immerhin fuhr er in der nationalen Schweizer Enduromeisterschaft dieses Jahr schon zweimal in die Punkteränge und beendete das klassische französische Enduroevent Trèfle Lozerien in Wertung.

In einem Alter, da wir alten Hasen mit dem ersten Mofa über die Hübel dröhnten, hat Luca Hofstetter schon mehrere Jahre Rennerfahrung auf der Supermoto-Piste gesammelt.
Auch die Jungen drehen am Gasgriff: Luca Hofstetter (14), der Sohn unserer Küchenchefin Sandra Hugi, gewann ein Rennen und liegt auf dem zweiten Platz der Youngster-Kategorie der Schweizer Supermoto-Meisterschaft. Der von uns geförderte Mitja Krasniqi (13) ist Sechster der Schweizer 85er Motocross-Meisterschaft.
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Saisonstart für Andy und Mitja, Christoph, Sandro und Jonathan
Die Vorbereitungszeit ist vorbei, jetzt gilt es ernst: Für unsere rennfahrenden Instruktoren und Jungtrainer Sandro Allemann, Andy Baumgartner, Christoph Berger und Jonathan Rossé wie auch für unseren Nachwuchsrennfahrer Mitja Krasniqi hat die Rennsaison begonnen. Alle fünf haben ihre ersten in den Disziplinen Motocross oder Enduro bestritten.
(Bild links: Ostermontag, Start zum 1. Rennen zur Schweizer Meisterschaft: Andy Baumgartner (KTM) ist schon eine Töfflänge voraus)
Andy Baumgartner: Noch schnell zwei Renntöff aufgebaut
Wenn alles gut läuft, baut das Schicksal einen unerwarteten Schlenker ein, damit es einem nicht zu wohl wird: So könnte man die Vorsaison unseres Motocross-Instruktors Andy Baumgartner beschreiben. Nach dem Vorsaison-Training in Südfrankreich bei ex-Weltmeister Yves Demaria fühlte sich Andy fit und bereit für den Saisonstart der Schweizer Motocross-Meisterschaft. Doch dann wurde in Frankreich sein Lieferwagen aufgebrochen und beide Rennmotorräder gestohlen. So mussten innerhalb von 10 Tagen zwei KTM SX-F 450 rennfertig aufgebaut werden.
Am Saisonauftakt am Ostermontagscross in Frauenfeld zeigte Andy mentale Stärke und gewann den 1. Lauf überlegen. Beim Start zum 2. Lauf hatte er erneut die Nase vorn, doch er wurde trotzdem in eine Startkollision verwickelt und auf Platz 8 zurückgeworfen. “Ich holte auf und konnte gegen Rennende die Lücke zu den beiden Führenden schliessen, doch da wurde das Rennen auch schon abgewunken. Ich hatte das höhere Tempo und hätte gewinnen können, wenn das Rennen etwas länger gedauert hätte”, erzählt Andy.
An den Rennen in Payerne eine Woche später hatte Andy dann nicht seinen besten Tag. Er qualifizierte sich auf dem für ihn ungewohnten 12. Rang. Im 1. Lauf arbeitete er sich nach vorne, als direkt vor ihm Titelverteidiger Jason Clermont stürzte. “Ich fuhr danach nicht mehr mit vollen Risiko, so reichte es nur für Platz 6”, bilanziert Andy. Auch im 2. Lauf kam er als sechster ins Ziel, was nicht seinen Zielsetzungen entspricht. Andy beschönigt nichts: „Ich gewann zwar den Start, doch dann fand ich keine guten Spuren, hatte kein Tempo und fand während des ganzen Rennens keinen Rhythmus. Während des ganzen Wochenendes fuhr ich zu sehr auf sicher und zu wenig aggressiv.“
In der Schweizer Meisterschaft liegt Andy trotz des mittelprächtigen Wochenendes von Payerne auf Platz 2, sein Ziel bleibt der Schweizer Meistertitel: “In den ersten Veranstaltungen hat sich kein Fahrer als überlegen erwiesen. Die Spitze ist breiter geworden, es gibt mehr Fahrer, die ein Rennen gewinnen können, doch nicht alle können über eine ganze Saison konstant vorne mitfahren.”

Mitja: Zu oft auf der hinteren Bremse und trotzdem ganz schön hoch oben in der Luft: Mitja am Ostermontagscross in Frauenfeld (Bild: Fränzi Göggel).
Mitja Krasniqi: Kleine Motorräder, hohes Niveau
Unser Nachwuchsmann Mitja Kasniqi (13) tritt bei den Mini 85 der Schweizer Meisterschaft an – hier fahren die Champions von morgen. Er belegte in Frauenfeld die Plätze 10 und 8, in Payerne wurde er zweimal Elfter, wobei an diesem Rennen etliche Fahrer aus der Europameisterschaft am Start waren. “Soweit bin ich zufrieden, aber wir haben bemerkt, dass ich zu viel auf der hinteren Bremse stehe”, sagt Mitja. “Da bin ich am trainieren, um das wegzukriegen.”
Enduro: Jonathan Rosse ist derzeit der Schnellste
In der Schweizer Enduro-Meisterschaft fahren unsere beiden Trainer Jonathan Rossé und Sandro Allemann in der schnellsten Klasse Inter Open direkt gegeneinander. Alle drei Rennen, die bislang ausgetragen wurden, gewann Titelverteidiger Jonathan überlegen. Beim derzeitigen Fitnesszustand darf man Jonathan als den aktuell schnellsten Schweizer Enduristen bezeichnen.
Nicht ganz so ideal ist die Ausgangslage für den letztjährigen Inter Juniorenmeister Sandro, der wegen einer Hüftoperation das Training mit dem Töff erst gegen Ende Winter aufnehmen konnte. Trotzdem kann sich sein Einstand in der schnellsten Klasse mit den Plätzen 5, 3 und 4 sehen lassen. Das ist wesentlich weiter vorne, als anhand der Vorgeschichte zu erwarten war.
In der nationalen Klasse ist Christoph Berger am Start. Er belegte die Ränge 11, 17 und 13, fuhr also zweimal in die Punkteränge, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Mit dem typisch Bergerschen Humor merkt er dazu an: “Routine und viel Training scheint sich gegen das fehlende Talent durchzusetzen.”
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Jungtrainer und Schweizer Enduro-Meister Sandro Allemann
An unserem Stand an der Swiss-Moto zu Besuch kam auch unser Jungtrainer und Schweizer Enduro-Meister Sandro Allemann, zusammen mit seinem Vater Tinu und Rennfahrerkollege Daniel Brunner. Erste Überraschung: Sandro kommt ohne Stöcke daher. Er musste sich ja einer Operation an der Hüfte unterziehen, um drohende Langzeitschäden nach einem Unfall an den Six Days 2016 zu beseitigen. Die Operation war dann doch aufwändiger als gedacht.
„Ich bin schon das erste Mal Töff gefahren“, verkündete Sandro verschmitzt. Damit ist der Heilungsprozess derzeit viel weiter fortgeschritten als gedacht und die Teilnahme an den ersten beiden Rennen zur Schweizer Meisterschaft im nordfranzösischen Faulx am 24. und 25. März ist fix eingeplant.
Vergangene Saison sicherte sich Sandro nach einer knappen Entscheidung, bei der es um Sekunden ging, den Schweizer Meistertitel bei den Inter Junioren. Altershalber muss er nun aufsteigen in die schnellste Kategorie der Schweizer Meisterschaft, zu den Inter Open. Nach Testfahrten noch vor der Operation entschloss sich Sandro, von der 350er auf die 250er zu wechseln. Er startet also auf einer 2018er KTM EXC 250 F in die neue Saison und plant die Teilnahme an der Schweizer Meisterschaft und an der Europameisterschaft. Dazu wird er neu auch an einzelnen Tageskursen in Niederbipp als Trainer dabei sein. Wie die Rennsaison verläuft, wird sich zeigen, am Saisonauftakt startet er mit einem grossen Trainingsrückstand. „Schwierig zu sagen, wie schnell ich da sein werde, zu 100 % fit werde ich nicht sein“, sagt Sandro. Mehr wird er uns am Osterkurs erzählen können, wo er ebenfalls dabei sein wird.
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Andy Baumgartner: Jeden Tag Training
Für unseren Motocross-Trainer Andy Baumgartner hat die intensive Phase der Saisonvorbereitung begonnen. Seit Ende Januar und noch bis am 18. März ist er in Südfrankreich, wo er unter Anleitung des früheren Motcross-Weltmeisters Yves Demaria täglich trainiert. Dabei wird nicht nur mit dem Töff auf verschiedenen Pisten gefahren, sondern auch Ausgleichsport betrieben: Schwimmen, Joggen, Squash, Mountainbike, Krafttraining.
Als es an einem Tag bei 3°C regnete, war Biketraining angesagt. „Als uns Demaria losschickte, sagte er, das sei jetzt nicht nur gut für die Ausdauer, sondern auch mentales Training“, erzählt Andy vom gar nicht so geruhsamen Leben des Viertelprofi-Motocrossfahrers. Mit Andy trainieren auch Julien Lieber und Clement Desalle bei Demaria. Sie fahren für das Kawasaki-Werksteam die MXGP-Serie und haben je zwei Mechaniker dabei. „Bald kommt mein Vater her, um mir zu helfen, dann muss ich nicht mehr selber schrauben und kochen“, erzählt Andy zum Vergleich.
Nach der Rückkehr in die Schweiz bleiben zwei Wochen, um die KTM SX 450 und alles weitere Material endgültig vorzubereiten, denn nach dem Saisonauftakt zur Schweizer Meisterschaft am Ostermontag in Frauenfeld folgen im Wochenabstand die Rennen von Payerne und Wohlen.
Andy wird als einziger Fahrer der Open-Kategorie unterstützt von KTM Schweiz. Sein Saisonziel ist die Rückeroberung des Open-Titels, doch er versucht, den Druck, den er sich selber macht, zu dosieren. „In den ersten Rennen kannst du die Meisterschaft nicht gewinnen, aber du kannst sie verlieren“, sagt Andy. „Ich habe in der Vergangenheit Schweizer Meistertitel geholt, obwohl ich die ersten Rennen der Saison nicht gewonnen habe. Mein Ziel ist deshalb, an allen drei Rennen Podiumsplätze zu holen. Wie stark die Konkurrenz ist, weiss man erst nach dem ersten Rennen. Es werden etliche Namen von ausländischen Fahrern rumgeboten, die heuer in der Schweiz fahren sollen. Wer wirklich am Start ist und wie schnell die sind, werden wir in Frauenfeld sehen.“
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Mitja trainiert mit Roczen
Auch 2018 unterstützt Dany Wirz Offroad wieder den Nachwuchs-Motocrossfahrer Mitja Krasniqi (13). Er will 2018 auf TM 85 die Schweizer Meisterschaft und die Europameisterschaft bestreiten. Derzeit ist Mitja in den USA, wo er von Daniel Sedlak trainiert wird, dem Bruder unseres Motocross-Trainers Kai.
Ohne Begleitung flog Mitja nach Kalifornien, wo er von Daniel abgeholt wurde. Das Basislager befindet sich in Carlsbad im Süden Kaliforniens, wo es Trainingsmöglichkeiten auf einer grossen Anzahl Motocross-Pisten gibt. „Auf den Pisten hier hat es riesige Sprünge, da sind die Sprünge auf den Pisten in der Schweiz im Vergleich nur Sprüngli“, erzählt Mitja begeistert. Ergänzend zum Fahrtraining wird Fitness trainiert und an Wochenenden werden Rennen bestritten.
Vor Ostern und an den ersten Tages des Osterkurses wird Mitja mit uns in der Ardèche trainieren, muss dann aber rechtzeitig abreisen, um am Ostermontag in Frauenfeld am ersten Rennen zur Schweizer Meisterschaft zu starten.

Auf der gleichen Piste wie Mitja trainierte auch Honda-Werksfahrer Ken Roczen, der in seiner Karriere bislang Motocross-Weltmeister und amerikanischer Meister war.
Übrigens haben wir die leuchtend gelbe Version unseres Fahrertrikots auf Wunsch von Mitja im Angebot. Er fährt seit Jahren in Gelb, da hätte der plötzliche Wechsel auf Schwarz nicht gepasst.
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Petition – MXGP of Switzerland darf nicht verhindert werden
Eine kleine Gruppierung, die sich aus wenigen Anwohnern, Pro Natura und WWF Thurgau zusammensetzt, setzt derzeit alles daran, die Fortsetzung des MXGP of Switzerland zu verhindern.
Diese Gegnerschaft zielt insbesondere auf das Bewilligungsverfahren der kantonalen Regierung ab. Die Organisatoren des MXGP of Switzerland akzeptieren selbstredend demokratische Prozesse, lancieren nun aber eine Online-Petition zu Handen des Regierungsrates des Kanton Thurgau, welche die grosse Verbundenheit der Bevölkerung mit dem einzigartigen Motorsportanlass aufzeigen soll.
Sollte sich die Gegnerschaft mit ihrer Haltung durchsetzen, so dürften zahlreichen Vereinen oder Veranstaltern, welche mit ihrem Engagement zur sozio-kulturellen Vielfalt unserer Gesellschaft beitragen, der sichere Boden unter den Füssen weggezogen werden.
Petition pro MXGP of Switzerland online ausfüllen
Petition pro MXGP of Switzerland d+f als PDF zum Download
Weitere Hintergrundinformationen findest du auch auf Speedweek
Andy Baumgartner holte sich letztes Jahr mit Platz 20 den letzten WM-Punkt an der Motocross-WM in Frauenfeld.
Vor rund 18 Jahren trainierten zwei junge Nachwuchsfahrer auf ihren 65er Motocross-Maschinen erstmals bei uns in der Ardèche: Andy Baumgartner und Yves Furlato. Heute liegen die beiden in der Schweizer Meisterschaft Inter Open, der schnellsten Kategorie, auf den Plätzen 1 und 2, und Andy gibt sein Wissen an den Kursen von Dany Wirz Offroad weiter, wenn es sein enger Zeitplan erlaubt.
Am vergangenen Wochenende traten die beiden Ostschweizer an der Motocross-WM in Frauenfeld an, in der schnellsten WM-Kategorie, MXGP. Dany Wirz unterstützte die beiden mit einem Teilnahme-Sponsoring von je 200 Franken. Für die Qualifikation sagte Dany Wirz 100 Franken zu und pro WM-Punkt weitere 100 Franken. Beide qualifizierten sich – minus 200 Franken in der Kasse von Dany Wirz Offroad – und belegten im Qualifikationsrennen vom Samstag die Plätze 21 und 24. Damit war Andy von seinem erklärten Ziel, WM-Punkte zu holen, noch einen Rang entfernt.
Am Sonntag ging es dann nicht so einfach. Im ersten Lauf lag Andy zu Halbzeit so weit ausserhalb der Punkteränge, dass er sich zu einer taktischen Aufgabe entschloss. “Ich hätte mich noch 20 Minuten lang abrackern müssen und wäre trotzdem nicht in die Punkteränge gekommen. Also entschloss ich mich, diese Energie für den zweiten Lauf aufzusparen.” Seine Taktik ging tatsächlich auf: Es gelang ihm im zweiten Lauf ein toller Start, er bog als Achter in die erste Kurve ein und setzte sich jedes Mal verbissen zur Wehr, wenn ihn wieder ein WM-Fahrer überholen wollte. Mit Platz 20 holte er sich den letzten WM-Punkt des Renntages in Frauenfeld, den ersten seiner Karriere, und 100 Franken Prämie von Dany Wirz Offroad.
Yves verbesserte sich im zweiten Lauf mit Rang 25 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Plätze. Wenn er so weitermacht, ist er nächstes Jahr in Frauendfeld in Reichweite der WM-Punkteränge.
Nun geht es für die beiden weiter mit der Schweizer Motocross-Meisterschaft. Das nächste Rennen der Klasse Inter Open findet am Wochenende vom 9./10. September in Grosswangen/LU statt. Andy führt mit 315 Punkten vor Yves mit 305 Zählern. Die beiden Jungs auf ihren 65ern haben sich ganz prächtig entwickelt.
Rene Dietrich – Erlebnis vor Ergebnis
In Riesa fand am 6. Januar ein Superenduro-Rennen statt, die deutsche Runde zur Superenduro-WM. Riesa liegt eine Dreiviertelstunde vom Wohnort unseres Endurotrainers Rene Dietrich entfernt. Im Rahmenprogramm der WM findet die in einem Rennen zu zwei Läufen ausgetragene Superenduro-DM statt.
Damit war klar: Rene meldete sich für diese nationale Klasse an. „Mein Sohn Trey hat mich noch nie ein Rennen fahren sehen, da war dieses Superenduro in der Halle die perfekte Gelegenheit. Für Trey war es ein tolles Erlebnis, er war bis halb Zwölf Nachts hellwach“, erzählt Rene und fügt an: „Für mich kam das Erlebnis vor dem Ergebnis“.
Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen: Rund 30 Fahrer starteten ins Qualifikationsprozedere, Rene qualifizierte sich auf dem 10. Rang direkt fürs Rennen. An den eigentlichen Rennläufen starteten 14 Fahrer.
Rene ist derzeit in der Ausbildung zum Polizist und kommt nicht so oft zum Motorradfahren, wie er sich das wünscht. Deshalb wurde er während des ganzen Renntages von Unterarmkrämpfen behindert. Im ersten Lauf würgte er drei Meter vor dem Zieleinlauf den Motor ab, zwei Fahrer wischten vorbei, Rene konnte nur noch Platz 10 retten. Im zweiten Lauf wurde in umgekehrter Reihenfolge der Qualifikation gestartet, wodurch Rene in der ersten Startreihe stand. Eine Gelegenheit, die er sich nicht entgehen liess: Er gewann den Start, musste im Laufe des Rennens einige schnellere Fahrer vorbeilassen und sicherte sich mit Platz 5 den sechsten DM-Gesamtrang.
Höchst beachtlich für einen, der in einer intensiven Ausbildung steckt und nebenher mit seiner 300er KTM von 2015 mal eben an einem Rennen in der Nachbarschaft antritt!
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