
Die Vorbereitungszeit ist vorbei, jetzt gilt es ernst: Für unsere rennfahrenden Instruktoren und Jungtrainer Sandro Allemann, Andy Baumgartner, Christoph Berger und Jonathan Rossé wie auch für unseren Nachwuchsrennfahrer Mitja Krasniqi hat die Rennsaison begonnen. Alle fünf haben ihre ersten in den Disziplinen Motocross oder Enduro bestritten.
(Bild links: Ostermontag, Start zum 1. Rennen zur Schweizer Meisterschaft: Andy Baumgartner (KTM) ist schon eine Töfflänge voraus)
Andy Baumgartner: Noch schnell zwei Renntöff aufgebaut
Wenn alles gut läuft, baut das Schicksal einen unerwarteten Schlenker ein, damit es einem nicht zu wohl wird: So könnte man die Vorsaison unseres Motocross-Instruktors Andy Baumgartner beschreiben. Nach dem Vorsaison-Training in Südfrankreich bei ex-Weltmeister Yves Demaria fühlte sich Andy fit und bereit für den Saisonstart der Schweizer Motocross-Meisterschaft. Doch dann wurde in Frankreich sein Lieferwagen aufgebrochen und beide Rennmotorräder gestohlen. So mussten innerhalb von 10 Tagen zwei KTM SX-F 450 rennfertig aufgebaut werden.
Am Saisonauftakt am Ostermontagscross in Frauenfeld zeigte Andy mentale Stärke und gewann den 1. Lauf überlegen. Beim Start zum 2. Lauf hatte er erneut die Nase vorn, doch er wurde trotzdem in eine Startkollision verwickelt und auf Platz 8 zurückgeworfen. „Ich holte auf und konnte gegen Rennende die Lücke zu den beiden Führenden schliessen, doch da wurde das Rennen auch schon abgewunken. Ich hatte das höhere Tempo und hätte gewinnen können, wenn das Rennen etwas länger gedauert hätte“, erzählt Andy.
An den Rennen in Payerne eine Woche später hatte Andy dann nicht seinen besten Tag. Er qualifizierte sich auf dem für ihn ungewohnten 12. Rang. Im 1. Lauf arbeitete er sich nach vorne, als direkt vor ihm Titelverteidiger Jason Clermont stürzte. „Ich fuhr danach nicht mehr mit vollen Risiko, so reichte es nur für Platz 6“, bilanziert Andy. Auch im 2. Lauf kam er als sechster ins Ziel, was nicht seinen Zielsetzungen entspricht. Andy beschönigt nichts: „Ich gewann zwar den Start, doch dann fand ich keine guten Spuren, hatte kein Tempo und fand während des ganzen Rennens keinen Rhythmus. Während des ganzen Wochenendes fuhr ich zu sehr auf sicher und zu wenig aggressiv.“
In der Schweizer Meisterschaft liegt Andy trotz des mittelprächtigen Wochenendes von Payerne auf Platz 2, sein Ziel bleibt der Schweizer Meistertitel: „In den ersten Veranstaltungen hat sich kein Fahrer als überlegen erwiesen. Die Spitze ist breiter geworden, es gibt mehr Fahrer, die ein Rennen gewinnen können, doch nicht alle können über eine ganze Saison konstant vorne mitfahren.“

Mitja: Zu oft auf der hinteren Bremse und trotzdem ganz schön hoch oben in der Luft: Mitja am Ostermontagscross in Frauenfeld (Bild: Fränzi Göggel).
Mitja Krasniqi: Kleine Motorräder, hohes Niveau
Unser Nachwuchsmann Mitja Kasniqi (13) tritt bei den Mini 85 der Schweizer Meisterschaft an – hier fahren die Champions von morgen. Er belegte in Frauenfeld die Plätze 10 und 8, in Payerne wurde er zweimal Elfter, wobei an diesem Rennen etliche Fahrer aus der Europameisterschaft am Start waren. „Soweit bin ich zufrieden, aber wir haben bemerkt, dass ich zu viel auf der hinteren Bremse stehe“, sagt Mitja. „Da bin ich am trainieren, um das wegzukriegen.“
Enduro: Jonathan Rosse ist derzeit der Schnellste
In der Schweizer Enduro-Meisterschaft fahren unsere beiden Trainer Jonathan Rossé und Sandro Allemann in der schnellsten Klasse Inter Open direkt gegeneinander. Alle drei Rennen, die bislang ausgetragen wurden, gewann Titelverteidiger Jonathan überlegen. Beim derzeitigen Fitnesszustand darf man Jonathan als den aktuell schnellsten Schweizer Enduristen bezeichnen.
Nicht ganz so ideal ist die Ausgangslage für den letztjährigen Inter Juniorenmeister Sandro, der wegen einer Hüftoperation das Training mit dem Töff erst gegen Ende Winter aufnehmen konnte. Trotzdem kann sich sein Einstand in der schnellsten Klasse mit den Plätzen 5, 3 und 4 sehen lassen. Das ist wesentlich weiter vorne, als anhand der Vorgeschichte zu erwarten war.
In der nationalen Klasse ist Christoph Berger am Start. Er belegte die Ränge 11, 17 und 13, fuhr also zweimal in die Punkteränge, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Mit dem typisch Bergerschen Humor merkt er dazu an: „Routine und viel Training scheint sich gegen das fehlende Talent durchzusetzen.“