Wenn die Realität die kühnsten Träume übertrifft, findet in der Schweiz ein Lauf zur Motocross-WM statt. Das wird am kommenden 18./19. August nun schon zum dritten Mal der Fall sein: In Frauenfeld fahren die besten Motocrosser der Welt um WM-Punkte. Wer da nicht dabei sein kann, sollte sich wenigstens die Direktübertragung im Schweizer Fernsehen anschauen. (Bild 1: Da schien alles schon gelaufen: Jeremy Seewer stürzt mitten im Startpulk zum zweiten Lauf der MX2-Kategorie)
Der schnellste Schweizer ist Jeremy Seewer (Yamaha), MX2-Vizeweltmeister und achter der laufenden WM in der schnellsten Kategorie MXGP. Wer vergangenes Jahr in Frauenfeld dabei war und seine epische Aufholjagd nach einem Startcrash miterlebte, der weiss, zu welch scheinbar unmöglichen Leistungen Seewer vor heimischem Publikum fähig ist.
Nach einer längeren Verletzungspause in die WM zurückgekehrt ist Valentin Guillod, ihm ist in Frauenfeld ein Platz unter den Top Ten zuzutrauen.
Mit dabei in der schnellsten Kategorie MXGP: Unser Motocross-Instruktor Andy Baumgartner. Er liegt derzeit auf Platz 2 der Schweizer Meisterschaft. Eine Veranstaltung steht noch aus, und er liegt 13 Punkte hinter Titelverteidiger Jason Clermont. Weil das Finale zur Schweizer Meisterschaft nur eine Woche nach dem WM-Lauf von Frauenfeld stattfindet und die nationale Meisterschaft für ihn wichtiger ist als sein einmaliger Ausflug an die WM, passt das Timing nicht ideal. «Vier Fahrer können noch Schweizer Meister werden, so eng war es vor dem letzten Rennen noch nie», sagt Andy.
Vergangenes Jahr holte Andy in Frauenfeld seinen ersten WM-Punkt. «Wenn ich das noch mal schaffen würde, wäre dieser Punkt höher zu werten als jener von 2017», erklärt er. «Damals waren um die 25 WM-Stammfahrer am Start, ich musste also fünf von denen schlagen. Mit den Aufsteigern aus der MX2-WM sind es nun schon 30 Fahrer, die alle WM-Rennen bestreiten. Als Wildcard-Fahrer zehn von diesen schnellen Fahrern schlagen, das ist sehr schwierig und eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr.»